PrimaCreator P320

Mir ist ein gebrauchter PrimaCreator P320 „zugeflogen“. Dieser 3D-Drucker wurde ab 2017 in Europa entwickelt und hergestellt, er wurde für 1495,00€ angeboten.
Das Modell ist nicht mehr im Handel, den Herseller gibt es aber noch www.primacreator.com

Kartesische 3D-Drucker

Viele 3D Druckern auf dem Markt sind nach dem kartesischen System aufgebaut. Der Name stammt von dem kartesischen Maßkoordinatensystem. Das besondere ist daran das die X und Y Achse oben am Drucker fest montiert ist und die Z-Achse mit dem Druckbett sich nach unten bewegt. Das hat den Vorteil das, dass zu druckende Objekt sich nicht bewegt (wie bei den „Bettschupsern“ Modellen) und Beschleunigungen ausgesetzt ist. Ein klassischer Vertreter dieser Bauart ist von der Firma Ultimaker.

Besonderheit

Der Vorteil von diesem Drucker ist das der Schrittmotor für den Extruder direkt auf der Achsen montiert ist, was ein genaueres Zuführen des Filament erlaubt. Auch flexiblere Filamente sind dadurch zu drucken. Ein kleiner Nachteil, durch die höhere Masse des Motors auf der Achse ist die Druckgeschwindigkeit etwas begrenzt. Normal werden die Motoren bei dieser Druckerbauart von der beweglichen Mechanik entkoppelt. Was aber hier die Druckqualität nicht negativ beeinflusst.
Der Drucker ist mit durchsichtigen Plexiglasplatten geschlossen. Die Seitenwände sind festgeschraubt, Der Deckel oben und vorne wird durch Magnetverschlüsse gehalten. Eine einfache und praktische Lösung. Der Drucker ist geschlossen, was eine stabilere Temperatur beim drucken gewährleistet und der Drucker ist sehr leise.



Herstellerangaben

Vormontiert
Der P320 wird vormontiert geliefert, so dass man direkt nach dem Auspacken mit dem Drucken beginnen konnte. Das Gehäuse des Druckers ist aus Holzwerkstoff gefertigt, was ihn bemerkenswert leicht macht: Er wiegt nur 11 Kilo. Dieses Material sorgt auch dafür, dass der P320 eine stabile Plattform hat, von der aus er arbeiten kann.

Leicht abnehmbare Bauplattform
Am Ende des Druckvorgangs kann der Benutzer die Bauplattform mit einem gerade erstellten 3D-Druck einfach herausnehmen. Magnetische Bauplattformhalter garantieren Stabilität und Komfort beim interaktiven Anbringen und Abnehmen der Bauplattform.

Einfach zu bedienen
An der Vorderseite befindet sich ein übersichtliches und leicht zu bedienendes Display, so dass man die Arbeit überwachen kann und schnellen Zugriff auf alle Einstellungen hat.

Konstruktion
Geschlossene und transparente Bauweise bedeutet Sicherheit. Heiße oder sich bewegende Komponenten sind während des 3D-Druckvorgangs nicht zugänglich, während die volle Sicht auf den Drucker erhalten bleibt, der das 3D-Objekt Schicht für Schicht herstellt.

Assistierte Kalibrierung
Die Idee hinter dem Assisted Calibration System ist es, den „schwierigen Teil“ schnell und einfach zu machen und gleichzeitig die Konstruktion des Druckers so einfach wie möglich zu halten. Aus Sicht des Anwenders erfordert die Einrichtung des Druckers keine technischen Kenntnisse und ist dank einer klaren Schritt-für-Schritt-Anleitung einfach zu bedienen. Es dauert weniger als 2 Minuten, um den Drucker vollständig zu kalibrieren und einsatzbereit zu machen!

Schnell wechselbarer Werkzeugkopf
Die Extruderelemente müssen gelegentlich gereinigt werden. Hot-End und Düse sind jetzt für eine schnelle Wartung zum Abnehmen oder Austauschen vorbereitet.

Bauvolumen
Der P320 hat ein Druckvolumen von 150x240x250 mm. Diese Größe macht ihn zu einem perfekten Drucker für die Erstellung einer breiten Palette von Modellen, Prototypen und Alltagsgegenständen

Bauoberfläche
Der P320 ist mit einer beheizten Bauplatte ausgestattet. Dank der beheizten Platte können Sie ein breiteres Spektrum an Filamenten verwenden und laufen nicht Gefahr, dass der Druck an Haftung verliert.

Offene Lösung
Der P320 hat eine offene Lösung, was bedeutet, dass Sie fast jedes Filament verwenden kann, PLA, ABS (kleine Drucke), ABS+, PETG, HIPS und semiflexible Filamente. P320 verwendet die übliche Größe von 1,75 mm Filament.

Software
Der P320 ist einfach zu bedienen, dank des bekannten Cura Slicers, mit dem alle Einstellungen wie Schichthöhe, Geschwindigkeit und Temperatur feinjustiert werden können. Eine Anleitung wird mitgeliefert, so dass man schnell den Dreh raus hat und atemberaubende Drucke produzieren kann.

HAUPTEIGENSCHAFTEN:

Sofort einsatzbereit, keine Montage
Geschlossene Kammer
Hergestellt in Europa
Beheizte Bauplatte
Schnellwechsel-Werkzeugkopf
Großer Wert
Offene Filamentlösung
Inklusive Software
Kompatibel mit Windows und Mac OS
Vornivellierte Bauplatte
Einfach zu bedienendes Display
Kompakte Bauweise
Geringes Gewicht
Geräuschloser Betrieb.

DRUCKTECHNOLOGIE


Fused-Filament-Fertigung
EXTRUDER: 1 Einzelextruder
BAUVOLUMEN: 150 x 240 x 250 mm
SCHICHTAUFLÖSUNG: 0,1 mm
DRUCKGESCHWINDIGKEIT: Maximal 55mm/sec
LCD ANZEIGE: Ja
BETRIEBSDÜSENTEMPERATUR: Maximal 260°C
TEMPERATUR DER PLATTFORM: Maximal 110°C
UNTERSTÜTZTE MATERIALIEN: PLA, ABS, ABS+, HIPS, PETG und ähnliche Materialien
FILAMENT-DURCHMESSER: 1,75 mm
ANSCHLÜSSE: USB, SD-Karte
SPRACHE: Englisch, Deutsch
ABNEHMBARE PLATTFORM: Ja
SOFTWARE ENTHALTEN: Ja, Cura
DATEI-FORMAT: STL/OBJ
DÜSENDURCHMESSER: 0,4 mm
UNTERSTÜTZTE OS: Windows 7-10, Mac OS X, Linux
GEWICHT: 11 kg

Tuning

An jedem serienmäßigen Drucker finde ich Teile welcher man verbessern kann. Irgendwo spart jeder Druckerhersteller. Deshalb baue ich meine Drucker am liebsten selbst.
Der gebrauchte 3D Drucker habe ich mit 668 Betriebsstunden erworben. Wenn man viel druckt ist das nicht viel. Ich habe mit meinen Evolution Cube Printer in der vergleichbaren Zeit über 1500 Betriebsstunden gedruckt.

Was habe ich an diesem gebrauchten 3D Drucker alles gemacht:

  • Alle Schrauben wurden nachgezogen bzw. ausgetauscht, da war einiges locker
  • Alles Lager wurden kontrolliert und neu eingefettet
  • Beim PrimaCreator P320 sind mir als erstes die Federn aufgefallen, die das Druckbett nivellieren. Das ist wirklich ein alter Hut, heute baut man Silikondämpfer ein. Dann verändert sich das Leveling nicht mehr so oft. Das hat leider nicht funktioniert, da das Druckbett mit Magneten gehalten wird. Die original Federn wurden nach gebogen und mit Beilagscheiben versehen damit diese gerade stehen. Damit die Feder nicht verrutscht wurde auf die M3 Schraube ein Silikonschlauch geschoben welche die Federn zentriert.
  • Beim drucken ist es ziemlich dunkel in der Kiste. Man sieht schlecht was der Drucker gerade druckt. Es wurde eine LED Beleuchtung für den Druckraum und für den Extruder mit Schalter nachgerüstet.
  • Der Hotend Block soll eine Silikonsocke für die Wärmeisolierung bekommen. Bis jetzt noch keine passende gefunden.
  • Das starre Kabel der X/Y Achse wurde abisoliert und mit einem Gewebeschlauch überzogen damit die Achse leichter läuft, das original Kabel ist etwas steif.
  • Das Netzteil wurde unter den Boden mit eingebaut und mit neuen Anschlüssen versehen.
    Der Drucker wird jetzt mit über einen Kaltgerätestecker direkt angeschlossen. Ein neuer Netzschalter und Sicherung ist ebenso eingebaut.

Fazit

Der PrimaCreator P320 war 2017 „stat of the art“ und von guter Qualität. Noch heute druckt er sehr gut, vorausgesetzt er ist gut eingestellt und gewartet.